Montag, 20. Juli 2015

Eine Wikingerin an der Küste

Testbericht zur Husqvarna Viking Designer Ruby Royale mit Stickmodul


Eine Wikingerin an der Küste – Ein Heimspiel!!!



Die vorgenannte Maschine aus dem Hause Husqvarna-Viking läßt allein schon vom Namen „Ruby Royale“ einiges erwarten. Ohne jetzt dem Inhalt dieses Berichtes vorzugreifen kann ich mit Verlaub sagen, dass die Ergebnisse unserer Testerei der königlichen Freibeuterin uns vor diesem Hintergrund nicht überraschten.



Die ersten Besucher dieser Aktion zum Testen haben ja schon einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen und der Wikinger unter den kombinierten Näh-Stickern steht den bisherigen Exemplaren in nichts nach. Zudem hat sich die nordische Freibeuterbraut entgegen allen Erwartungen mit den heimischen Maschinen gut vertragen. Dies mag vielleicht in der räumlichen Nähe zum Meerwasser begründet sein. Denn welche Wikingerin fühlt sich mit gefühltem Meerblick und salzhaltiger Luft nicht auch wohl. Und meine Textilverbindungsgeräte, egal welchen Herstellers, sind ja von Haus aus freundlich und kontaktwillig.



Doch nun ans Eingemachte:



Auspacken und Aufbauen:



Die Ruby Royale mit Stickmodul kommt in zweierlei separater Kartonage daher. Man will es der Post ja auch nicht zu leicht machen. Im Kompakteren der beiden Hartpapierwürfel befindet sich das Hauptaggregat nebst umfangreichen Zubehör. Allein in dieser Verpackungseinheit findet sich alles Benötigte, um zu nähen.



Hier schlummert das Kernstück.



Hier ein kleiner Überblick über das Nähzubehör,
welches sich auch zum Sticken nutzen lässt

Der zweite Karton, groß und schmal, trägt in sich alles Wichtige für die mit Hochspannung erwartete Stickerei.

Im Karton Nummer 2 befindlich noch weiteres Zubehör nebst zweierlei Rahmen:
12 cm x 12 cm
36 cm x 20 cm --->> einfach nur WOW!!! (In diesem Rahmen kann man sich wirklich umgucken, so geräumig ist er!!!!)


Karton Nummer 2, bereits entblättert

Hier erkennt man das Stickmodul,
darunter lauert schon der Monsterrahmen vom 36 x 20 cm.


Da die Wikingerin zunächst seitens des Herstellers auf die Näherei vorbereitet ist, müssen hier einige Handgriffe getätigt werden, um die Näherin zur Stickerin zu formieren.

Hierzu muss lediglich ein rückwärtig am Anschiebetisch befindliches Fach für Nähzubehör entnommen und durch das Stickmodul ersetzt werden. Zudem wird empfohlen, den Sensorfuß „Q“ zu montieren. Bei diesem Unterfangen habe ich feststellen müssen, dass es genau anders herum wesentlich einfacher ist, also erst Nähfußtausch und dann Modulmontage, da so das Platzangebot zum Fußtausch wesentlich umfangreicher ist.

Nach Durchlauf aller genannten Schritte und dem Anschluss an das hiesige Stromnetz wird nun eiligst der seitlich befindliche Stromschalter gekippt und schon fließt Energie ins Gerät, was es buchstäblich zum Leuchten bringt.


An dieser Stelle ein Querverweis auf einen früheren Testbericht

„Notwendige Vliese, je nach Projektmaterial sollten parallel besorgt werden, um die Qualität des Ergebnisses nicht zu gefährden. Wir, die Hockfrösche, haben uns zu diesem Zwecke mit den Produkten der Marke Madeira eingedeckt. Unter den Vliesen unserer Wahl befinden sich das Vlies zum Reißen, das zum Schneiden und eines zum Kleben, um kleinere Objekte in den Rahmen zu fixieren.“


Und nach einem kurzen Systemstart erstrahlt die Wikingerin in vollem Glanz. Rechts am Gerät befindet sich die Steuereinheit, welche durch einige Knöpfe mittig an der Maschine ergänzt wird.



Hier ist sie nun in all ihrer Pracht

Dem Weg zur Befriedigung der Neugier steht nun nichts mehr im Weg. Denn eine liebe Freundin (an dieser Stelle ganz, ganz liebe Grüße an Minati aus Schortens!!) nutzt eine Maschine aus der gleichen Schmiede und ist schon neugierig auf meinen Bericht zu diesem Exemplar. Sie selbst ist von ihrer Wikingerin voll und ganz überzeugt.



Arbeiten mit der Ruby Royale:

Wie bereits eingangs erwähnt, handelt es sich bei dieser Maschine um eine kombinierte Näh-Stickerin. In Anbetracht der eigenen Interessenlage habe ich mich diesmal auf die Stickerei konzentriert. Sicherlich ist auch der eine oder andere Meter genäht worden. Aber unser Hauptaugenmerk lag auf dem Stickmodul. Und im Test misst sich die Wikingerin mit der V3 aus dem neu bezogenen heimischen Tümpel. Somit sei hier bekanntgegeben, welche Maschine hier als Referenzwert zu Rate gezogen wird.


Wie schon bei der V3 lässt sich das Arbeiten mit der Viking ebenfalls in vier Worte fassen:

Dateiauswahl – Vorbereitung – Freigabe – Sticken

Gut, die einzelnen Schritte können, je nach Aufwand natürlich einige Zeit in Anspruch nehmen. Aber im Großen und Ganzen ist das der Weg, den ein jedes Projekt durchläuft. (Passage kopiert aus dem Bericht zur V3)



Hier einige Ergebnisse:




Die beiden durften aufgrund unseres Blognamens „Hockfrosch“
einfach nicht fehlen. Gelungen umgesetzt!


Unser Hockfroschkind ist derzeit im „Monster High“-Fieber
und wollte diese Datei. Technisch auch sehr sauber umgesetzt.
Das fehlende Beinpaar der Spinne haken wir ab unter
„redaktionelle Schmankerl und Spezialitäten“.


Leider etwas unscharf, aber im Original auch sehr sauber ausgearbeitet.




Hier ein direkter Vergleich der identischen Datei.
Tinimi „Champion“ (in diesem Fall als .PES)
Optisch auf der Vorderseite kaum ein Unterschied, links von der Brother V3, rechts das Ergebnis der Viking


Die Rückseite jedoch birgt, trotz gleicher Stickdatei, einige Unterschiede.
Links wieder die V3, rechts die Viking.

Hier ist das rechte Ergebnis doch ein wenig unruhiger als das linke.
Auf der Vorderseite nicht ersichtlich, aber dennoch existent.
Eine logische Erklärung konnte ich nirgends finden.
→ Eine Datei – zwei unterschiedliche Ausführungen



Pro und Kontra

Positiv habe ich feststellen dürfen, dass die Viking sich nicht auf ein Dateiformat festgeschrieben hat, sondern eine doch recht weit gefasste Auswahl an Formaten akzeptiert.

Ein weiterer Pluspunkt ist die Rahmenerkennung. Bei zu kleinem Rahmen und zu großer Datei wird eine Ausführung gar nicht erst ermöglicht.

Schön ist auch das Platzangebot auf den Unterfadenspulen. Hier ist Platz für bis zu 20.000 Stichen.

Die Maschine läuft vibrationsarm, auch bei hoher Stickgeschwindigkeit.

Der mitgelieferte sehr große Rahmen bietet viel Platz für eigene Entfaltungsmöglichkeiten.

Die einfache Bedienungsführung.

Alle Dateiordner lassen sich in allen Ebenen öffnen.

Auch hier lassen sich ITH-Dateien (In the Hoop/ im Rahmen) nutzen. Im Internet werden viele freie Dateien angeboten, die kostenlos heruntergeladen werden können.

Beim Aufspulen des Unterfadens ist eine falsche Bedienung der Spule nicht möglich, da diese nur in einer Richtung eingelegt werden kann. Zudem ist die Spuldauer recht kurz gehalten, will sagen, dass die Spulen sehr schnell aufwickelt und somit einsetzbar sind.

Nützlich ist die seitlich montierte Stylus-Halterung.

Der Schnellspannverschluß der Rahmen, korrekt angewandt(!!), ist der Hit.

Die Fixierung des Stoffes, auch im großen Rahmen, ist sehr gut umgesetzt. Auch bei der Seitenlänge von 360 mm bleibt der Stoff stabil und fest eingespannt, auch in der Mitte der langen Seiten.

Auch die Stichpositionsauswahl mittels Menüführung ist lobend zu erwähnen.

Letztlich habe ich bei allen Stickdateien ein sehr sauberes Stickbild auf der Vorderseite erhalten.




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Kritisch anzumerken ist hier die, für meinen Geschmack, fehlende Einfädelautomatik. In dieser Preiskategorie war ich etwas überrascht, mechanisch das Fädeln, zwar mit einem ausgeklügelten System, aber dennoch von Hand vornehmen zu müssen.

Ein eventuell notwendiger Nadelwechsel sollte nach Möglichkeit ohne montiertes Stickmodul erfolgen, da bei der montierten Variante das Platzangebot für die Hände doch recht begrenzt ist, was einen Nadeltausch erschwert.

Der Schnellspannverschluss der Rahmen ist für sich betrachtet eine gute Sache. Jedoch habe ich feststellen müssen, dass man bei leichter Unachtsamkeit auch schnell den Stoff verziehen und somit das Stickergebnis negativ beeinflussen kann.

Darüber hinaus wurde die Geräuschentwicklung meinerseits als unangenehm empfunden. Sicherlich ist eine Maschine beim Sticken hörbar, jedoch habe ich im Rahmen der Testaktion andere Maschinen kennenlernen dürfen, die bei ähnlicher Preiskategorie angenehmer klangen oder auch etwas leiser waren.
Im Nähbetrieb hingegen reiht sich die Viking in die Riege der Mitbewerber ein, ohne aus dem Rahmen zu fallen.

Eine Kunststoffhaube zwecks Transport oder Aufbewahrung für die Nähmaschine ist im Lieferumfang enthalten, eine Tasche oder Schutzhülle für das Stickmodul leider nicht. Auch eine Schutzhülle für die aufgebaute Stickmaschine ist nicht vorhanden.



Fazit:

Bei der Husqvarna Viking Designer Ruby Royale mit Stickmodul (welch ein königlicher Name!!) handelt es sich um eine kombinierte Näh- und Stickmaschine.
Sie befindet sich deutlich im mittleren Preissegment und in diesem Drittel im oberen Bereich. Die Ausstattung ist dem Preis angemessen und man kann nach dem Auspacken sofort loslegen. Das Stickergebnis ist auf der Vorderseite sehr sauber, die Rückseite ist in den meisten Fällen ja verdeckt und kann somit ruhig vernachlässigt werden.

Objektiv betrachtet ist die Ruby Royale ein gutes Einstiegsmodell mit Zug zu höheren Leistungsklassen. Es lassen sich schnell sehr gute Ergebnisse erzielen.

Das Preis-Leistungsverhältnis bei dieser Maschine ist gut getroffen.

Subjektiv betrachtet, und das ist jetzt meine ganz persönliche Einstellung gewesen, war ich nie ein Verfechter von kombinierten Maschinen, da dies immer einen Kompromiss darstellte. Dies bedeutete also immer Abstriche auf beiden Seiten, also Sticken und Nähen.
Mit der hier getesteten Ruby Royale muss ich gestehen, dass ein Umdenken meinerseits durchaus angebracht ist, da diese Maschine beide Seiten kompromisslos umsetzt.

Von daher – Daumen hoch!!!



Der nächste Gast im Haus der Hockfrösche ist die

Janome Horizon MC 8900 QCP

.
Diese reine Nähmaschine wird sich hier bald einfinden, auf dass ich sie testen möge.
Voller Vorfreude erwarte ich unseren neuen Gast, um ihn, trotz fehlender Anatomiekenntnisse, auf Herz und Nieren zu testen.

Ganz lieben Gruß

Euer Jörn
HFM (HockFroschMann)



Dieser Post steht im Zusammenhang mit der Aktion Supertester vom Nähpark Diermeier.
Im Rahmen dieser wurde mir die o.g.Nähmaschine zu Testzwecken kostenlos zur Verfügung gestellt. Es handelt sich somit um einen Werbepost, da ich Werbung für den nähPark und die vorgestellte Maschine mache. Der nähPark nimmt aber keinerlei Einfluss auf die Art der Berichterstattung und die dargestellte Meinung. Es handelt sich um meine persönliche Meinung.

1 Kommentar:

  1. mei des find i super das genau alles erklärst,,,,
    für und contra,,,,,
    da machts einen leichter für was man sich dann
    entscheidet,,,,,gelle
    hob no an feinen TOG
    und DANKE für de liaben WORTE
    bussale bis bald de BIRGIT

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